Schrift­größen­rechner

Mindestgröße

(Abbildung des Sehwinkels vergrößert)

Allgemeine Hinweise

Dieser Schriftgrößenrechner soll die Ermittlung von inklusiven Schriftgrößen nach DIN 1450 erleichtern. Je nach Relevanz der Einhaltung bestimmter Normen ist eine zusätzliche Prüfung nach den vollständigen Kriterien der DIN 1450 und ggfs. weiterer Normen unumgänglich.

Zusammengefasste Informationen zum Thema finden Sie im Kapitel Schriftgröße. Ausführliche Informationen sind der DIN 1450 zu entnehmen.

Die Schriftgrößenempfehlungen der DIN 1450 beziehen sich auf eine normale Sehschärfe von mindestens 70 % (Visus ≥ 0,7). Bei geringerer Sehschärfe kann die jeweilige Schriftgröße mit einem dem Visus entsprechenden Faktor multipliziert werden, um eine ausreichende Schriftgröße zu erreichen. Allerdings kann die Schriftgröße nicht beliebig vergrößert werden, da die Begrenzung des Gesichtsfeldes sowie Spaltenbreiten, Formate und technische Lesehilfen hier Grenzen setzen. Daher hat sich ein Faktor von 1,4 (Visus ≥ 0,5) bis maximal 1,75 (Visus ≥ 0,4) als praktikabel erwiesen. Mit diesem kann die Schriftgröße multipliziert werden, wenn Texte speziell an Leser mit Sehbehinderungen gerichtet sind. Für alle anderen Anwendungen sind die Standard­schriftgrößen­empfehlungen der DIN 1450 ausreichend.

Hintergründe zur Berechnung

Die Berechnung der Schriftgröße nach DIN 1450 bezieht sich auf die Mittellänge. Generell gilt, dass die Schriftgröße (hier: Mittellänge) abhängig vom Betrachterabstand festzulegen ist. Je geringer der Betrachterabstand, desto kleiner kann die zu lesende Schrift sein und umgekehrt. Um eine Aussage über die anzustrebende Mittellänge unabhängig vom Betrachterabstand zu machen, nutzt die DIN 1450 den Sehwinkel.

Zwischen der Shilouette eines Frauenkopfes und einem kleinen a ist ein gleichschenkliges Dreieck aufgespannt, dessen Scheitelpunkt im Auge des Frauenkopfes sitzt. Der Winkel zwischen den beiden gleichschenkligesn Seiten ist als Winkel Alpha markiert.

Der Sehwinkel ist der Winkel, unter dem ein betrachtetes Objekt wahrgenommen wird. Für die drei Textarten Lesetext, Konsultationstext und Signalisationstext werden in der DIN 1450 Mindestwerte für die Mittellänge über den Sehwinkel in der Einheit Bogenminuten ausgedrückt. Vergleiche hierzu auch die Wikipediaartikel zum Thema Scheinbare Größe und Sehschärfe.

Ausgehend von den in der DIN 1450 vorgegebenen Mindestwerten für den vorgegebenen Sehwinkel α kann über Berechnungen im gleichschenkligen Dreieck die Mittellänge M unter Berücksichtigung des Betrachterabstands D ermittelt werden. Dazu gilt:

M=2D×tanα2

Des weiteren ermöglicht die DIN 1450 bei der Berechnung die Berücksichtigung der Sehstärke des Betrachters (Visus) sowie der Adaptionsleuchtdichte (vereinfacht: Beleuchtung) des Zeichenträgers. Die Berücksichtigung beider Aspekte fügt sich als Leuchtdichte/Visus-Korrekturfaktor KLV wie folgt in die Berechnung ein:

M=2D×tanα×KLV2

Der Leuchtdichte/Visus-Korrekturfaktor KLV lässt sich folgendermaßen aus Tabelle A.1 der DIN 1450 ableiten:

KLV=LfV1V

Dabei entspricht LfV1 den in Zeile 1 ablesbaren Leuchtdichte-Korrekturfaktoren bei einem Visus von 1. V entspricht dem Visus des Betrachters.

In nahezu jedem Computerprogramm kann man lediglich die Schriftgröße (eigentlich Kegelhöhe) festlegen, nicht jedoch die Mittellänge. Um aus der errechneten Mittellänge einen Wert für die Schriftgröße zu berechnen, muss das Mittellängen-Schriftgrößenverhältnis MS der zum Einsatz kommenden Schrift bekannt sein. Dieses kann von Schrift zu Schrift teilweise stark variieren. Es lässt sich durch Ausmessen der Mittellänge bei bekannter Schriftgröße durch den Quotienten aus Mittellänge M und Schriftgröße S ermitteln:

MS=MS

Solange in das vorgegebene Feld kein individuell ermittelter Wert eingegeben wird, geht der dieser Schriftgrößenrechner standardmäßig von einem Mittellängen-Schriftgrößenverhältnis von 0,47 aus, welches sich aus der DIN 1450 ableiten lässt. Die Ausgabe der empfohlenen Schriftgröße in Punkt ist in diesem Fall also lediglich ein grober Wert. Die Berechnung der Mittellänge in Millimetern ist hingegen immer exakt.

Besonderheiten bei der Berechnung für Schriftgrößen am Bildschirm

Für die Berechnung von Schriftgrößen zur Bildschirmdarstellung gelten einige Besonderheiten (vgl. Digitale Medien). Deshalb muss in einem zusätzlichen Feld die virtuelle Auflösung des Gerätes in Pixeln pro Inch (ppi) angegeben werden.